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Friday, May 12, 2006

Norwegian Wood

cover: Norwegian Wood
Es ist jetzt schon 2 Tage her, dass ich Haruki Murakamis "Norwegian Wood" durchgelesen habe (der deutsche Titel ist anscheinend "Naokos Lächeln"). Ich habe das Buch sehr genossen - ich würde sagen, das beste, das ich dieses Jahr bis jetzt gelesen habe... Bisher habe ich nichts über die Bücher, die ich gelesen habe, geschrieben - obwohl ich das eigentlich immer tun wollte. Deshalb würde ich an dieser Stelle gerne etwas mehr über "Norwegian Wood" schreiben. Interessanterweise fängt Antonio auch gerade an, das Buch (in Spanisch) zu lesen! (Der spanische Titel ist "Tokyo Blues" - genauso nichtssagend wie der deutsche...)

"Norwegian Wood" ist der bislang dritte Murakami, den ich gelesen habe, und ich habe sie alle sehr gemocht. Erst vor ein paar Monaten habe ich "Dance Dance Dance" (dt. "Tanz mit dem Schafsmann") gelesen. Murakami hat eine ganz besondere Art zu schreiben, angelehnt vielleicht an Fitzgerald und Chandler. Er schafft es, vom ersten Satz an eine Atmospäre der Melancholie zu erzeugen, die einen nicht mehr loslässt. Dazu kommen meist noch geziehlt eingesetzte fantastische Elemente à la Magischer Realimus. Gerade in "Norwegian Wood" kamen diese aber nicht vor, weshalb es ein oft unterschätztes (frühes) Werk Murakamis ist. Mir kam es aber genau andersherum vor: dass es dem Roman eine für Murakami noch speziellere Aura gab!

(SPOILER WARNING!)

Zum Inhalt: Es ist 1968, Toru Watanabe ist gerade mit der Schule feritg geworden und ist nach Tokyo gekommen, um zu studieren. Toru ist ein Einzelgänger, ruhig, ernst, immer in Gedanken. Er hat Schwierigkeiten, sich an die Uni zu gewöhnen und weiß nicht wirklich was er will: "The others in the dorm thought I wanted to become a writer, because I was always alone with a book, but I had no such ambitions. There was nothing I wanted to be."

Es ist ein Jahr her, dass sich sein bester Freund Kizuki ohne ersichtlichen Grund das Leben genommen hat - ein Ereignis, das ihn sehr mitgenommen hat.

"There was one thing for me to do when I started my new life in the dorm: stop taking everything so seriously; establish a proper distance between myself and everything else. Forget about green-felt pool tables and red N-360s and white flowers on school desks; about smoke rising from crematorium smokestacks, and chunky paperweights in police interrogation rooms."

Und plötzlich trifft er Naoko in Tokyo wieder, Kizukis Freundin, mit der er und Kizuki immer zu dritt unterwegs waren.

"We had not planned to meet but had run into each other on the Chuo commuter line. [...] She suggested that we leave the train, which we happened to do in Yotosuya, where the green embankment makes for a nice place to walk by the old castle moat. Alone together, we had nothing in particular to talk about, and I wasn't quite sure why Naoko had suggested we get off the train. We had never really had much to say to each other."

Toru und Naoko beginnen sich regelmäßig zu treffen und es entwickelt sich eine sehr spezielle Beziehung zwischen den beiden. Doch kurz nach ihrem 20ten Geburtstag verschwindet Naoko plötzlich, ohne ersichtlichen Grund, ohne neue Adresse.

"Something inside me dropped away, and nothing came in to fill the cavern. There was an abnormal lightness to my body, and the sounds had a hollow echo to them. [...] ...as long as I kept my body moving I could forget about he emtiness inside."

An der Uni beginnen die Studentenproteste, Streiks, Demos, Barrikaden... Toru läßt das unberührt. Er konzentriert sich auf das Studium, zieht sich zurück und geht nur manchmal mit seinem merkwürdigen Freund Nagasawa aus. 2 Monate später hört er endlich wieder von Naoko: Sie ist wegen psychischer Probleme in einer Art Sanatorium und will dort auch erstmal bleiben.

"I read Naokos letter again and again, and each time I read it I would be filled wih that same unbearable sadness I used to feel whenever Naoko herself stared into my eyes. I had no way to deal with it, no place I could take it to or hide away. Like the wind passing over my body, it had neither shape or weight, nor could I wrap myself in it. Objects in the scene would drift past me, but the words they spoke never reached my ears."

Toru ist hart an der Grenze, das Studium zu schmeißen. Sein Mitbewohner verschwindet plötzlich. Und dann trifft er auf einmal Midoru:

"She was like a small animal that has popped into the world with the coming of spring. Her eyes moved like an independent organism with joy, laughter, anger, amazement, and dispair. I hadn't seen a face so vivid and expressive in ages, and I enjoyed watching it live and move."

Toru hält an Naoko fest, schreibt ihr oft, kann sie am Ende sogar besuchen - aber die Situation ist kompliziert, verwirrend, erdrückend.

Wahrscheinlich hab ich damit schon viel zu viel vom Inhalt verraten, aber wichtiger als der Inhalt ist meiner Meinung nach die Atmosphäre, Murakamis wundervoller Stil. Obwohl es ein typischer Entwicklungsroman zu sein scheint, schafft er es, niemals klischeehaft zu werden. Ich habe dem Erzähler jedes Wort abgenommen, habe mit ihm gelitten und gehofft. Er wirkt über alle Maße offen und ehrlich und ich konnte mich ernsthaft mit ihm identifizieren (nicht, dass das Voraussetzung für ein gutes Buch ist).

Murakami spielt in dem Roman mehrfach auf Fitzgeralds "Great Gatsby" und Manns "Zauberberg" an, und viele Aspekte des Buches sind an diese angelehnt: die unerreichbare Geliebte, das Sanatorium, ... Freunde der intertextuellen Referenz werden dies zu schätzen wissen.

Wenn man schon einige vom Murakamis Werken gelesen hat, erkennt man auch einige für ihn typische Merkmale, die aber nie erzwungen oder fehl am Platze wirken: der männlichen Außenseiter als Erzähler, die melancholische Grundstimmung, die häufige Erwähnung und Diskussion von Literatur und Musik, die kritische Haltung gegenüber Japan, Spaß am Kochen (!), zwangloser Sex, Tod, Erinnerungen, abgelegene Orte, Reisen, ...
Wie gesagt, "Norwegian Wood" ist anders als andere von Murakamis Romanen, aber vieles ist auch gleich - gleich gut.

Ich kann "Norwegian Wood" auf jeden Fall sehr empfehlen - sowohl für Murakami-Fans als auch für Neueinsteiger.
Viel Spaß beim Lesen!

"I do need that time, though, for Naoko's face to appear. And as the years have passed, the time has grown longer. The sad truth is that what I could recall in five seconds all too soon needed ten, then thirty, then a full minute--like shadows lengthening at dusk. Someday, I suppose, the shadows will be swallowed up in darkness."

1 comments:

Blogger Stephan Wolschon wrote...

Wow, das war wohl mit Abstand der längste Post, den ich bisher geschrieben habe! Ich würde gerne von Leuten hören, die das Buch schon gelesen haben oder es jetzt vielleicht anfangen wollen. Habt ihr den gleichen Eindruck von dem Roman gehabt? Was habt ihr sonst für Erfahrung mit Murakami gemacht? Welches Buch sollte ich vielleicht als nächstes lesen? Bitte schreibt!

03:55  

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